Diese Übungen lassen sich natürlich beliebig ändern und erweitern, die o. g. sollen nur als Anregung dienen.
Einige der Übungen lassen sich auch mit großen Bällen (Basketbälle z. B.) durchführen. Die Hunde können diese nicht tragen, sofern sie prall aufgepumpt sind, sondern müssen sie rollen, was sie aufgrund von Bodenunebenheiten vor weitere Herausforderungen stellt.
Man hört/liest immer wieder, daß man Hunde nicht mit Ballspielen beschäftigen soll, da man so das Jagdverhalten fördern oder sie zum Balljunkie machen würde. Gemeint ist damit i.d.R. das unkontrollierte Spiel!
Der Kynologe Günter Bloch schreibt zu diesem Thema:
"Gerade weil die Bewegungsmuster aus dem Jagdverhalten stark ausgeprägt sind, ist eine tendenzielle Verselbständigung des Hütehundtypus bereits während der frühen Entwicklungsphase genau zu beobachten und ggfs. stattdessen auf kommunikative Interaktion mit dem Bindungspartner Mensch zu lenken. Eine Verselbständigung kann und darf nicht das Interesse des Menschen sein.
Hütehunde verfolgen bereits in der frühen Welpenzeit sehr ausgiebig alles, was sich bewegt (Blätter, Plastiktüten, Vögel etc.). Da sie sowohl anatomisch als physiologisch beutegreifenden Caniden (Kojoten, Füchsen oder auch Wölfen) in ihren Bewegungsabläufen und somit verhaltensmäßig stark ähneln, ist der Hundehalter in der Pflicht.
Hütehunde körpersprachlich einzuschätzen, dürfte dem vorausschauenden und wirklich interessierten Hundehalter relativ leicht fallen. Im krassen Gegensatz zum Herdenschutzhundwelpen zeigt der Hütehundwelpe eine hohe Motivation in Richtung gemeinsamer Beutespiele. Die Konzentration auf Apportierdummies, Bälle oder andere "Ersatzbeute", die Beschäftigung durch ein mit Regeln gekennzeichnetes Spiel also, sollte der Mensch schon äußerst frühzeitig umsetzen....
Fazit: Hütehundschläge in Privathand müssen die oben beschriebenen Verhaltensmuster, durch den Menschen kontrolliert, ausleben dürfen, um "glücklich" zu sein. Wir Menschen sind deshalb verpflichtet, sie über "Kopfarbeit" reizspezifisch zu beschäftigen, damit Ermüdungserscheinungen zu einer befriedigenden Auslastung führen. Agility allein ist somit nicht ausreichend...."
(G. Bloch, Der Familienbegleithund im modernen Hausstand)